Verbrechen an den Deutschen

Vae Victis - Wehe den Besiegten

Als die deutsche Wehrmacht am 8. Mai 1945 kapitulierte, atmeten viele Deutsche erleichtert auf. Es hatte endlich ein Ende mit den verbrecherischen Angriffen der alliierten Bomber und blutigen Kämpfen an den Fronten. Millionen von Deutschen aber brachte das Kriegsende nicht die ersehnte Erlösung. Vor allem im Osten musste das deutsche Volk unter Zurücklassung aller Habe, panikartig vor dem drohenden Tod, vor Vergewaltigung und Folter flüchten. Wer Zuhause blieb, oder wem die Flucht misslang, wurde wie Vieh in Lagern zusammengetrieben, grausam misshandelt, nach Sibirien verschleppt oder einfach umgebracht. Als Beispiel ist Königsberg zu nennen, wo von 130.000 Zurückgebliebenen, zumeist Frauen, Kinder und Verwundete, nur rund 25.000 überlebten. Somit starben also 100.000 Deutsche als Folge der sowjetischen Besatzung. Sie waren ebenso unschuldige Opfer wie die Menschen die zuvor im Osten von deutschen Sondereinheiten ermordet worden waren. Die russische Haupt-Militärstaatsanwaltschaft schätzt, dass damals etwa 75.000 Deutsche von sowjetischen Gerichten willkürlich verurteilt worden sind, überwiegend Wehrmachtsangehörige. Dazu kämen noch etwa 200.000 Deutsche, denen durch Verwaltungsakte Unrecht geschehen sei, z.B. durch Deportation.
Eines der berüchtigten Lager in Polen ist mit dem Namen "Lambsdorf" verbunden. Dorthin hatte man mehr als 8.000 Deutsche eingeliefert die gesamte Bevölkerung der Umgebung, von denen nur 1.500 überlebten: Innerhalb weniger Monate wurden also 6.500 Deutsche systematisch ermordet.
Die Überlebenden dieser ersten Wochen konnten jedoch auch nicht aufatmen. Für sie gab es noch lange keine Ruhe. Mit welchen Brutalen Mitteln die polnische Besatzungsmacht die Deutschen aus ihrer angestammten Heimat vertrieb - man nannte es Umsiedlung - zeigt u.a. ein Dokument das im folgenden wörtlich und mit gleicher Gliederung wiedergegeben wird: Sonderbefehl
In Jugoslawien lebten vor dem Zweiten Weltkrieg über eine halbe Million Deutsche. Nach 1945 gelang nur etwa 120.000 die Flucht nach Österreich oder Deutschland. Den Verbliebenen widerfuhr ein noch viel schlimmeres Schicksal als den meisten Deutschen in den übrigen östlichen Staaten. Hunderttausende der Donauschwaben sind damals auf Hungermärschen oder in Konzentrationslagern spurlos verschwunden. Ein Beispiel dafür war das Lager Gakova in Batschka, wo im April 1945 insgesamt 17.000 Deutsche zusammengepfercht wurden. 9.000 von ihnen gingen elendig zugrunde und wurden in Massengräbern verscharrt.
Die deutschen Kriegsgefangenen die den jugoslawischen Horden in die Hände fielen, hatten genau so unter der Mordlust zu leiden. Nach einer 1986 erschienen Schrift sind von 194.000 Gefangenen wenigstens 80.000, wahrscheinlich sogar 100.000 gestorben oder wurden ermordet. Zehntausende deutscher Kriegsgefangene wurden Opfer von Massenerschießungen und Folterungen. Auf Sühnemärschen durchs Land starben auch zehntausende.
In der Tschechei ermordete nach Kriegsende (!) ein aufgehetzter Mob in bestialischer Weise 273.000 Unschuldige, wobei hochschwangeren Frauen der Leib aufgeschlitzt wurde. Kleine Kinder warf man aus dem Fenster oder schlug sie mit den Köpfen solange an Häuserwände, bis sie kein Lebenszeichen mehr von sich gaben, wie Augenzeugen berichteten.
Ein Anderer Augenzeuge (Dr. Reinhardt Matajec, Leverkusen) berichtete: "Sofort nach der Übernahme des Landes durch die Tschechen mußten alle Deutschen (bei Todesstrafe) weiße Armbinden tragen und waren vogelfrei. Als mein Vater Anfang Juni 1945 von der Wehrmacht heimgekommen war, wurde er sogleich von Tschechen weggeschleppt, geprügelt und am 6. Juni 1945 zusammen mit 123 anderen Deutschen, die namentlich bekannt sind, in der berüchtigten "Glashütte" zu Komotau erschossen und auf einem Feld bei Trauschkowitz verscharrt. Am 9. Juni 1945 wurden dann in meiner Heimatstadt Komotau alle deutschen Männer zwischen 14 und 75 Jahren von den Tschechen zusammengetrieben und in einem "Todesmarsch" durch das Erzgebirge in ein ehemaliges Kriegsgefangenenlager im Brüxer Kohlerevier getrieben. Viele, die dabei körperlich versagten, wurden im Straßengraben ermordet. Viele andere haben die Konzentrationslager- Bedingungen in diesem Lager nicht überlebt. Fast alle damals vierzehnjährigen ehemaligen Schulkameraden waren darunter, ich selbst kam nur davon, weil ich am 9. Juli zufällig nicht zu Hause war."
Den Westmächten waren diese und unzählige andere Grausamkeiten bekannt, doch die Nürnberger Gesetze für Kriegsverbrecher galten nur für Deutsche. Die tschechischen Mörder wurden dagegen vom Staat amnestiert. Und was bis zum heutigen Tag kaum wahrhaben will: Der Massenterror war von Sowjets, den Tschechen, Polen und Jugoslawen eiskalt geplant gewesen, und zwar als Mittel zur Vorbereitung der Enteignungen und Annexionen der Ost- und Südostgebiete. Wenn es nötig war, folgte dann noch die Deportation bzw. Vertreibung.
Ein weiteres düsteres Kapitel sind die elf sowjetischen Schweigelager in der DDR wie die von Mühlberg, Sachsenhausen oder Oranienburg, wo ebenfalls Tausende ihr Leben verloren. Zwischen 1945 und 1950 gab es 122.671 Internierte, von denen 42.889 an Krankheiten starben und 756 hingerichtet wurden. Allein in Mühlberg gingen von 22.000 Insassen mindestens 7000, wahrscheinlich sogar 8900 an Hunger, Auszehrung, und Seuchen elend zugrunde, ehe sie namenlos verscharrt wurden.
Die Festgenommenen wurden völlig isoliert, durften weder Briefe schreiben noch empfangen. Eine Anklage wurde ihnen niemals zugestellt, Untersuchungen fanden nicht statt. Wer nach Jahren entlassen wurde, erfuhr niemals, weshalb man ihn verhaftet hatte.
In diesen Lagern gab es keine führenden Nationalsozialisten. Auf Befehl Ulbrichts hatte man die gesamte Bevölkerung der Sowjetzone durchkämmt und jeden festgenommen, der von Denunzianten gemeldet worden war.
Zu den elf Schweigelagern gehörte auch "Fünfeichen" bei Neubrandenburg, wo etwa 6500 Häftlinge ihr Leben verloren. Dort wurde u.a. auch der spätere Professor Dietrich Holsten als Fünfzehnjähriger 1945 eingewiesen und bis 1948 festgehalten, ohne Verurteilung, ohne Benachrichtigung der Angehörigen, ohne Briefe schreiben oder empfangen zu dürfen.
Unter den Grausamkeiten, die Deutsche nach dem Einmarsch sowjetischer Truppen zu erdulden hatten, ragen die von Ilja Ehrenburg geforderten Vergewaltigungen deutscher Frauen besonders hervor. In einer Film-Dokumentation ("Befreier und Befreite", von Helke Sanders und Barbara Johr) haben sich die Autorinnen mit einem bisher totgeschwiegenen Thema einer ganzen Frauengeneration beschäftigt: Während des Vormarsches wurden in Ostdeutschland und Berlin ca. 1,9 Millionen Frauen und Mädchen vergewaltigt. Etwa vierzig Prozent von ihnen mehrmals, bis zu hundertmal. Allein in Berlin kam es bis zu über 100.000 Vergewaltigungen, wobei auch zehn- bis vierzehnjährige Mädchen nicht verschont wurden. Tausende der Opfer starben sogleich an den Torturen oder suchten in ihrer Verzweiflung den Freitod. Allein in Berlin brachten sich viertausend vergewaltigte Frauen um.
In einer Krankenakte der Berliner Charitè steht: "Vom 27. Januar bis Ende Juni in der Gegend von Schneidemühl täglich von mindestens dreißig Russen vergewaltigt." Aus dem "Zwangsverkehr", wie es amtlich verharmlosend genannt wird, sind etwa 300.000 Kinder hervorgegangen.
In der amerikanischen Armee wurden Vergewaltigungen, auf denen übrigens offiziell in allen Armeen die Todesstrafe stand, oft als Kavaliersdelikt angesehen. In einen Spottvers hieß es bei ihnen: "This is my rifle, this is my gun, one is for killing, one is vor fun."
Über Jahrzehnte war dieses Thema in Deutschland fast völlig tabuisiert worden, besonders von Seiten linker Kreise und Parteien. In der DDR durfte niemand davon auch nur reden. Aber auch noch heute stieß die Autorin auf eine Wand eisigen Schweigens.

Wenn von Verbrechen im Osten die Rede ist, dürfen die der Westalliierten nicht unterschlagen werden.
In den drei westlichen Besatzungszonen wurden zwischen 1945 und 1949 von den Besatzungsmächten 530.000 Deutsche ohne Gesetz oder richterliche Urteile jahrelang unter katastrophalen Bedingungen eingesperrt (sog. "automatischer Arrest"). Die tägliche Brotration betrug 250 bis 350 Gramm, dazu jahrelang mittags eine heiße Wasserbrühe mit verfaulten Steckrüben. Über die Zahl der Opfer wurde nie gesprochen; nach manchen Autoren geht sie in die Zehntausende.
Noch schlimmer waren die Verhältnisse in amerikanischen und französischen Kriegsgefangenenlagern, z.B. in Remagen, Kornwestheim (bei Stuttgart). Großes Aufsehen erregte eine Dokumentation von James Bacques (Der geplante Tod: Deutsche Kriegsgefangene in amerikanischen und französischen Lagern 1945-1946), der nachweisen konnte, dass dort bis zu einer Million Deutsche u.a. an den Folgen mangelhafter Hygiene, an Seuchen und Unterernährung umgekommen sind.
Der berühmte amerikanische General Patton hingegen, direkt nach dem Kriege Militärgouverneur in Bayern, widersetzte sich der amtlichen Deutschland-Politik, wie sie vom Oberbefehlshaber der West-Alliierten, Eisenhower, durchgesetzt wurde. Er hielt es für schädlich, ehemalige Mitglieder der NSDAP generell zu verfolgen, da dies den Wiederaufbau gefährde. Außerdem forderte es die Beachtung des rechstaatlichen Grundsatzes, dass die Unschuldsvermutung bis zum Beweis des Gegenteils zu gelten habe. Im September 1945 verlor er deshalb seinen Gouverneurposten und, wie es der Zufall oder sonst jemand wollte, verunglückte er zwei Wochen später tödlich.... Unabhängig davon muss anerkannt werden, dass die zuvor von Deutschland besetzten Weststaaten im Gegensatz zu den Ost- und Südoststaaten niemanden um Haus und Hof brachten oder gar vertrieben.
Alle diese Opfer unmenschlicher Praktiken, aber auch die Deutschen in Süd- und Westdeutschland, denen vieles erspart blieb, sahen damals im 8. Mai keinen Grund zum Jubeln. Der Versuch rückwirkend mit diesem Datum einzig und allein die Befreiung zu verbinden, stellt eine Geschichtsfälschung dar. Dieser Tag war eindeutig der Tag der bedingungslosen Kapitulation, d.h. die Unterwerfung auf Gnade und Ungnade. Eisenhowers Proklamation Nr.1 ("We come as conquers…") und die Direktive vom 4. April 1945 ("Deutschland wird nicht besetzt zum Zwecke der Befreiung, sondern als besiegter Feindstaat") lassen keinen Zweifel. Der Krieg war zwar zu Ende, aber Frieden herrschte noch lange nicht. Das Morden, Vergewaltigen, Quälen, Berauben und Vertreiben ging weiter. In Potsdam trafen sich Anfang August 1945 die "Großen Drei", Stalin (UdSSR), Truman (USA) und Churchill bzw. Attle (GB), wo sie kurzerhand über Millionen Schicksale verfügten. So billigten sie z.B. die Ausweisung Millionen Deutscher aus der Tschechei, Polen und den deutschen Ostgebieten und die Aufteilung Deutschlands. Entsprechend heißt es im Potsdamer Abkommen u.a. "Das deutsche Volk fängt an, die furchtbaren Verbrechen zu büßen." Die Hoffnungen der Deutschen , die sich von der Konferenz Verbesserungen ihrer Lage versprochen hatten, zerplatzten wie Seifenblasen. Eine schwere Last - der Staatsterrorismus Hitlers - war den Deutschen genommen worden, aber Befreite waren sie deshalb noch lange nicht, und dass ließ man sie allerorten spüren. Damit soll die Tatsache, dass es auch Befreite gegeben hat, keineswegs übersehen werden. Hier ist auf die große Zahl jener Menschen hinzuweisen, die aus Gefängnissen und Konzentrationslagern befreit wurden.
Im letzten Jahrzehnt, besonders in den Jahren der fünfzigjährigen Wiederkehr des Kriegsendes, ist es üblich geworden, den 8. Mai allein als Befreiung darzustellen und die dunkle Seite der Medaille zu ignorieren. Dahinter steht die Ansicht, dass die unter Hitler begangenen Greueltaten so ungeheuerlich seien, dass dagegen die an Deutschen verübten Verbrechen unbeachtlich wären und das man nicht aufrechnen dürfe.
Was aber heißt aufrechnen und relativieren? Doch mehr oder weniger nichts anderes, als dass, wenn man von deutschen Verbrechen die der anderen abziehe, nur noch wenig oder nichts mehr zu Lasten Deutschlands übrigbliebe. Welch eine unsinnige Vorstellung bzw. Unterstellung. Als ob man zwei Morde verschiedener Krimineller miteinander verrechnen , die Kriegsverbrechen Hitler-Deutschlands durch Abtraktion aus der Welt schaffen könne. Dennoch machen diese Aufrechnugsvorwürfe einen Sinn, wenn auch einen üblen: Sie sollen verhindern, dass die an Deutschen begangenen Verbrechen überhaupt zur Sprache kommen und Deutschland für alle Zeiten als das einzige Land der Schuldigen dasteht. Die von Ilja Ehrenburg geforderten und erfolgten Verbrechen an Deutschen, die Massaker in Schlesien, Böhmen, Jugoslawien und anderswo, die Deportation Tausender Deutscher in die Sowjetunion sollen für immer verschwiegen, tabuisiert werden. Wer sich an dieser Sprachregelung nicht halten will, erfährt den Vorwurf (von Deutschen!!!), mit Aufrechnen die deutsche Schuld verkleinern, relativieren zu wollen. In Wahrheit kommt es darauf an, all der Millionen Opfer zu gedenken, die der Krieg auf allen Seiten gefordert hat, kommt es darauf an, der historischen Wahrheit die Ehre zu geben.



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