Frankreichfeldzug

Das Jahr 1940: Januar bis 9. Mai

Pläne gescheitert: Am 10. Januar 1940 wird ein deutsches Kurierflugzeug, mit dem vollständigen Operationsplan der bevorstehenden Offensive, vom Typ Me 108 durch schlechtes Wetter von seinem Kurs abgedrängt , bei Mechelen (Belgien) muss es notlanden. Es kann zwar ein grosser Teil der Unterlagen vernichtet werden, aus den Resten jedoch ist für die Belgier zu ersehen, dass ein deutscher Angriff auf Holland und Belgien bevorsteht.
Hitler weigert sich zunächst, den Angriff abzusagen. Als jedoch beängstigende Nachrichten über das Ausmass der belgischen und holländischen Mobilmachung eintreffen, befiehlt Hitler die Verschiebung von "Fall Gelb" auf unbestimmte Zeit.
Im Oberkommando des Heeres wird während dessen beschlossen den unbequemen General v. Manstein seines Postens zu enthoben. Im wird ein Infantriekorps in Pommern, dass nur auf dem Papier existiert unterstellt. Aus diesem Grund wird Manstein zu Hitler befohlen, wo er die Begegnung nutzt, um seine Pläne vorzulegen. Hitler ist sofort begeistert von diesem Plan durch die Ardennen anzugreifen, und macht sich den Plan zu eigen. Es ist aber auch wirklich ein kühner Plan, Panzer und Fahrzeuge durch ein derart schwieriges Gelände zu beordern, aber die Überraschung ist in diesem Fall alles.
General v. Manstein General v. Manstein  General v. Manstein
Anfang Februar 1940 werden in Koblenz bei der Heeresgruppe A Planspiele veranstaltet, denen schon Mansteins Pläne zugrunde liegen. General Guderian geht sogar noch weiter, und schlägt vor, wenn der Maasübergang erzwungen ist weiterzustossen, in Richtung Amiens und bis zur Kanalküste.
Am Sonntag, dem 18. Februar 1940, wird dann der Manstein-Plan dann von Hitler, v. Brauchtisch und Halder entgültig beschlossen. Sechs Tage später wird bereits der neue Aufmarschplan vom OKH vorgelegt, der in die Geschichte eingehen wird unter der Bezeichnung "Sichelschnittplan".
Der März 1940 wird von Spionagetätigkeiten beider Seiten und weiteren Täuschungsoperationen deutscherseits geprägt. Die Franzosen warten und warten auf den deutschen Angriff, General Gamelin erklärt, er würde den deutschen eine Milliarde Franc in Gold schenken, wenn sie endlich angriffen.
Eisenbahngeschützstellung

Bild oben: Raum Kandern, schwere Eisenbahngeschützstellung wird ausländischen Journalisten gezeigt, alles ein Teil der grossen Täuschungsoperation, denn natürlich erfährt dieses auch der französische Nachrichtendienst.

Sorgen bereitet den alliierten allerdings die grossen Erdöllieferungen der Russen an das Deutsche Reich, ein Plan wird ausgearbeitet, der einen Angriff auf die Erdölindustrie im Kaukasus beinhaltet. Man ist der Meinung das diese Aktion die Sowjetunion am Rande des Zusammenbruchs bringen würde. Diese rührende Naivität übertrifft selbst den Optimismus Hitlers.

Ende April 1940 wird von den Schweizern gemeldet, dass der Militärverkehr stark anschwillt: Die Anzahl der Züge und Kolonnen verdoppelt sich, der grösste Teil davon geht nach Süden. Man ist nun überzeugt davon, dass der Aufmarsch gegen die Schweiz anrollt. In Wirklichkeit ist das natürlich wieder eine grossangelegte Täuschungsoperation der Wehrmacht.
Am Sonnabend, dem 27.April 1940, werden die Generäle Keitel und Jodl von Hitler verständigt, dass der Beginn der Westoffensive, der "Fall Gelb", für die Zeit zwischen dem 1. und 7. Mai 1940 vorgesehen ist. Alles ist bis ins Detail vorbereitet: Während im nördlichen Abschnitt die Heeresgruppe B (GenOberst v. Bock, 29 Divisionen) und in der Mitte die Heeresgruppe A (GenOberst v.Rundstedt, 45 Divisionen) angreifen, wird die 7. Armee (Gen. d. Art Dollmann) im Südabschnitt zwischen Luxenburg und der Schweiz strategisch wichtige Täuschungsoperationen durchführen, diese Armee ist der Heeresgruppe C unterstellt.
Trotz aller Anstrengungen gelingt es dem alliierten Geheimdienst nicht, den Schwerpunkt des deutschen Angriffs aufzuklären.
v.Brauchitsch

Bild oben: Oberbefehlshaber des Heeres, Gen.Oberst v.Brauchitsch bei der Heeresgruppe C: "...französisches Oberkommando zu entscheidenden strategischen Fehler verleitet"

Am Mittwoch, dem 8. Mai 1940, wird widerum der Angriff verschoben, Hitler ist sehr erregt, aber er stimmt zu. Der Angriff ist jetzt für den 10. Mai vorgesehen.
Am Donnerstag, dem 9. Mai 1940, einige Stunden vor dem deutschen Angriff, haben die Allierten über 144 Divisionen mit etwa 13975 Geschützen und 3380 Panzern, 37 Divisionen stehen der Heeresgruppe C gegenüber, die nur über 19 schwache Divisionen verfügt.
Auf deutscher Seite stehen 141 Divisionen mit 7348 Geschützen und 2445 Panzern, dann noch 4020 Flugzeuge, davon 2224 Bomber.
An diesem Tag erscheint in der französischen Zeitung "Le Figaro" ein Artikel der vor einem Angriff deutscher Fallschirmjäger warnt, knapp 24 Std. vor Beginn des vom deutschen Oberkommando höchst geheimgehaltenen Luftlandeunternehmens,das am nächsten Morgen die Offensive im Westen überraschend eröffnen soll. Wusste die Zeitung bereits Bescheid?
Ebenfalls an diesem Tag legt Hitler den Termin für die Offensive endgültig auf Freitag, den 10. Mai 1940 um 5.35 Uhr, fest. Die Niederlande, Belgien und Luxenburg sollen angegriffen werden. Der Hauptstoss wird aber durch das schwierige Gelände der Ardennen bis an die Maas, in die Gegend von Sedan und weiter im grossen Bogen in Richtung Nordwesten nach Amiens sowie Boulogne an der Kanalküste führen. Der Verräter Oberst Oster warnt wiederum seinen holländischen Kollegen Major Sas, der dieses sofort weitergibt. Zu diesem Zeitpunkt haben 12 Prozent aller französischen Offiziere und Soldaten Urlaub.

"Fall Gelb" Der Angriff im Westen








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